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Fettnäpfchen-Führer USA – Ein Reiseführer in den amerikanischen Alltag

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Ein Aufenthalt in den USA kann schnell zum Abenteuer im sozialen Miteinander werden. Allzu leicht ist es, in ein kulturelles Fettnäpfchen zu treten – oft ohne es überhaupt zu merken. Der Gegenüber, sei es der Gastgeber oder die neue Bekanntschaft, reagiert dann mitunter amüsiert, verblüfft oder irritiert. Aber: Man kann das meiste davon vermeiden! Das beweist der charmante und humorvolle „Fettnäpfchenführer USA – Mittendurch und Drumherum“ auf unterhaltsame Weise.

In dem Buch beleuchtet der Autor zahlreiche Alltagssituationen, in denen europäische Touristen – meist unbeabsichtigt – danebenliegen und Erstaunen oder Kopfschütteln bei ihren amerikanischen Gastgebern auslösen. Die beiden Hauptfiguren, Torsten und Susanne, verkörpern den typischen, unbedarften Urlauber, der glaubt, alles richtig zu machen, nur um dann festzustellen, dass die USA doch ein wenig anders ticken als erwartet. Die Reise der beiden wird in Form eines Tagebuchs erzählt, und der Leser darf dabei mitfiebern, wie sie sich durch das Dickicht sozialer Erwartungen und kultureller Stolpersteine navigieren.

Themen wie Trinkgeld , Bekleidung , Tischgebete und natürlich auch Gespräche über Politik stehen hier im Mittelpunkt. Es sind genau diese sensiblen Bereiche des amerikanischen Alltags, die Europäer oft in Schwierigkeiten bringen, da die Gepflogenheiten sich teilweise drastisch von denen in der Heimat unterscheiden. Doch keine Sorge – statt eines erhobenen Zeigefingers präsentiert dieses Buch die Informationen freundlich und locker, ohne dabei moralisierend zu wirken. Man lacht oft mit Torsten und Susanne und versteht schnell, was sie beim nächsten Mal besser machen könnten.

Trinkgeld geben? Aber wie viel?

Wollen wir ehrlich sein: In Europa sind wir es gewohnt, dass ein kleines Trinkgeld von etwa fünf bis zehn Prozent in einem Restaurant völlig ausreicht. Nicht so in den USA! Hier kann ein zu geringes Trinkgeld zu verwunderten oder gar beleidigten Blicken führen. Was vielen europäischen Touristen unbekannt ist: Trinkgelder sind in den USA nicht nur eine nette Geste, sie sind für viele Serviceangestellte ein wesentlicher Teil des Einkommens. Als Regel gilt hier: 15–20 Prozent sind üblich.

Der Sonntagsblues: Kein Bier vor 12!

Ein weiteres Beispiel für ein mögliches Fettnäpfchen ist der Alkoholkauf am Sonntagvormittag . Wer in Deutschland daran gewöhnt ist, jederzeit ein Bier oder eine Flasche Wein kaufen zu können, könnte an bestimmten Orten in den USA wie etwa in streng religiösen Gemeinden oder Staaten vor verschlossenen Regalen stehen! Dort ist der Verkauf von Alkohol vor dem Gottesdienst, oft bis 12 Uhr mittags, streng untersagt. Torsten und Susanne erleben genau das, als sie für ein geplantes Barbecue vorsorgen wollen.

Sprachliche Fallen und kleine Missverständnisse

Lustige Verwechslungen und sprachliche Stolpersteine sind oft der Grund, warum das ein oder andere Fettnäpfchen nicht so auffällt, wie das bei anderen kulturellen Missgeschicken der Fall ist. Zum Beispiel weiß man nach der Lektüre des Buches, dass „Chef“ in den USA stets der Chefkoch ist und nicht der Vorgesetzte einer Firma. Oder dass ein „recipe“ kein Medikament darstellt, sondern viel profaner ein Rezept, also eine Anleitung zum Kochen.

Ein weiteres Highlight des Buches ist das Thema Bekleidung . Während in manchen europäischen Ländern eine knappe Badehose beim Schwimmen noch als cool wahrgenommen wird, kann genau dies in den USA für belustigte Blicke sorgen. In den USA bevorzugt man – besonders bei Männern – eher Badeshorts. Ungeeignete Outfits können schnell für Kopfschütteln sorgen, selbst bei einem lockeren Strandbesuch. Oder haben Sie vor, mit einer knappen Badehose den Respekt der amerikanischen Strandbesucher zu verlieren?

Gastfreundschaft und Etikette

Eine ganz besondere Bedachtsamkeit erfordert in den USA auch das Thema unangemeldeter Besuch . Während man in Europa, besonders in ländlichen Gegenden, schnell bei jemandem „auf einen Sprung“ vorbeischaut, ist dies in den USA ein absolutes Tabu, insbesondere in den Vororten großer Städte. Wer unangemeldet an der Haustür klingelt, muss sich darauf gefasst machen, freundlicherweise abgewiesen oder gar irritiert angeschaut zu werden. Abhilfe schafft hier ein einfacher Anruf, um einen Besuch vorher abzusprechen.

Neben diesen praxisnahen Beispielen und peinlichen Touristen-“Unfällen” erfährt der Leser auch viel über den respektvollen Umgang mit Verkehrspolizisten, das richtige Verhalten an Tankstellen und wie man Konflikte mit dem Hotelpersonal vermeidet. Denn selbst triviale Alltagssituationen können in einem fremden Land schnell zu einem Problem werden, wenn man die ungeschriebenen Regeln nicht kennt.

Exkurse über Michigan & spannende Reisetipps

Ein weiteres Plus dieses Buches ist der Einblick in die Geschichte und Kultur bestimmter Regionen, mit einem besonderen Fokus auf den Bundesstaat Michigan und seine Umgebung. Das Buch bietet zudem charmante Beschreibungen einiger Reiseziele in dieser Gegend. Die persönlichen Anekdoten und kurzen historischen Exkurse geben dem Buch einen angenehmen und informativen, aber nie zu lehrbuchhaften Ton. Wer plant, seinen Urlaub in Michigan oder den umliegenden Staaten zu verbringen, wird auf einige unschätzbare Tipps stoßen. Der Anhang listet zudem nützliche Websites und Adressen auf, die spezielle Orte und Sehenswürdigkeiten näher erklären.

Fazit : Wer sich auf dem ersten oder zweiten USA-Trip sicherer bewegen möchte, dem sei dieser Fettnäpfchenführer wärmstens empfohlen. Nach der Lektüre wird man sich bewusst durch die US-amerikanischen Sitten und Gebräuche navigieren, und der gänzlich „kulturschockfrei“ verlaufende Urlaub scheint fast garantiert.