DVD: Carson City

Fallen die Namen der Handlungsorte, denkt man sofort an die örtlichen Gegebenheiten der legendären TV-Serie „Bonanza“. Auf der brennenden Landkarte im Vorspann standen neben den Umrissen der Ponderosa-Ranch jene Städtenamen, die auch hier in diesem Streifen eine große Rolle spielen, nämlich Carson City und Virginia City. Ingenieur Jeff Kincaid (Scott) soll eine Eisenbahntrasse durch das unwegsame Gelände im nördlichen Nevada legen. Ziel ist es, die Postkutschentransporte zu ersetzen, weil die Überfälle zunehmen. Die ausführenden Banditen werden „Champagner-Bande“ genannt, denn bei ihren Raubzügen lassen sie die Fahrgäste unbehelligt, servieren ihnen einen Imbiss mit Champagner, und rauben „nur“ Geld und Gold der Banken. Zwar freut sich Kincaid, in Carson City wieder seinen Halbbruder Alan (Webb) zu sehen, und auch Susan (Norman), die Tochter des örtlichen Zeitungsherausgebers, ist von ihm angetan. Dummerweise macht sich auch Alan bei ihr Hoffnungen, so dass Spannungen nicht ausbleiben. Die Arbeiten werden sabotiert, und nun wird natürlich auch nach den Schuldigen gesucht. Susans Vater Zeke Mitchell (Beddoe) stößt bei Recherchen für einen Artikel auf die Möglichkeit einer Beteiligung Squires (Millican) an den Verbrechen. Deshalb erschießt ihn der Minenbesitzer Davis (Massey) kaltblütig, denn er ist der Kopf der Bande. Die Bahntrasse wird trotz widriger Umstände fertig, und nun plant Davis, den ersten Zug auszurauben. Das Vorhaben gelingt zwar in Ansätzen, doch Kincaid nimmt die Verfolgung des Schurkens auf, und kann ihn töten. Da Alan beim Versuch, seinem Halbbruder zu helfen, ebenfalls den Tod findet, steht einem Happy End zwischen Jeff und Susan nichts im Wege.
Im Fachmagazin Variety landete dieser Streifen unter den „Top Box-Office Hits of 1952“ der USA auf Platz 58, gleichauf mit dem biografischen Drama „The Winning Team“ mit Doris Day & Ronald Reagan und der Komödie „Happy-End ... und was kommt dann?“, mit Judy Garland & Aldo Rey. In Deutschland lief dieser Western auch unter dem Titel „Sabotage“. Die DVD bietet beim Ton die Wahl zwischen Deutsch und Englisch in Dolby Digital 2.0. Es gibt keine Untertitel, und auch Extras oder ein Booklet sucht der Käufer vergeblich.

Ulrich K. Baues