CD: Tim McGraw - Damn Country Music (Deluxe Edition)

Deluxe Edition mit 3 Bonustracks! Das brandneue Werk des Country-Superstars, sein mittlerweile schon 14. Album seit 1993, "Damn Country Music", lässt auch wieder keinen Zweifel aufkommen: Dieser Mann steht weiterhin wie ein Fels in der New Country-Brandung! Wie die Zeit vergeht. Der neue Silberling ist auch schon wieder seine dritte Veröffentlichung beim Label Big Machine Records, nachdem seine überaus erfolgreiche Ära bei Curb Records nach juristischem Dauerstreit irgendwann dann doch ihr Ende gefunden hatte. Die CD beginnt mit "Her Tonight", einem schönen melodischen, durch simulierte Flötentöne mit etwas keltischem Flair bedachten Midtempotrack. Tochter Macie zeigt mit starken Harmoniegesängen, dass auch der Nachwuchs im Hause McGraw dem Talent der Eltern in nichts nachsteht. Auch das folgende "Losin' You" durchzieht samt kräftigem Refrain, aufgrund schöner E-Gitarrenuntermalung, ein dezentes Heartland-Flair. Das starke "How I'll Always Be" trifft es mit dem Titel wie den Nagel auf den Kopf. Dieser Song hätte auch auf die Alben zu Beginn seiner Karriere hervorragend gepasst. Überhaupt muss man vermerken, dass Tim McGraw weiterhin gerne auf Bewährtes zurückgreift. Produziert hat mit ihm zusammen sein Dauerbegleiter Byron Gallimore, und auch bei den Songwritern findet man mit den Warren Brothers (beim flotten "Love Runs") oder Lori McKenna (bei der grandiosen, den Hauptpart abschließenden Singer/Songwriter-Ballade "Humble And Kind") Musiker, auf deren Ideen er immer wieder gerne zurückgreift. Sämtliche anderen Lieder wurden natürlich vom Who-Is-Who der Nashville-Kompositeure (u.a. Josh Osborne, Tom Douglas, Hillary Lindsey, Ashley Gorley, Rodney Clawson, Brett James, John Nite, und und und...) sowie Parade-Musikern wie Shannon Forrest, Ilya Toshinsky, Danny Rader, Michael Landau, Troy Lancaster, Larry Franklin, Steve Nathan & Co. kreiert und instrumentell perfekt umgesetzt. Dabei verlässt sich der Sohn der Baseball-Legende Tug McGraw (Tim hat übrigens zu Ehren seines Vaters mittlerweile eine Stiftung gegründet, die sich mit der Behandlung von Gehirntumoren befasst) nach wie vor auf sein überaus gutes Gespür bei der Auswahl seiner Lieder. Der Titelsong stammt aus der Feder von Gary Barlow, Josh Thompson und Jessi Alexander, eine wunderbar, recht traditionell im Erzählgesang gehaltene und mit viel Steelguitar garnierte Countryballade. Klasse auch das ruhige "What You're Lookin' For", im übrigen sehr hitverdächtig! Als erste Single wurde aber das viel positive Energie verströmende "Top Of The World" auserkoren. Der Steel- und Piano-getränkte Schwofer "Don't Make Me Feel At Home" stammt aus 1993, dem Jahr, als McGraws einzigartige Karriere ihren Ursprung fand. Mit "Want You Back" folgt eine emotionale Powerballade, wo Tim seinen berühmt 'näselnden' Gesang perfekt in Szene setzt. Klasse hier das surrende Landau-E-Gitarren-Solo. Fantastisch seine Kollaboration mit Big & Rich auf dem Cabrio-tauglichen "California". Hier heulen die southern-typischen Double Lead-Fills zum gute Laune versprühenden McGraw-Gesang, John Rich und Big Kenny geben sich in der Bridge kurz die Ehre. Auch die drei Zusatzstücke der Deluxe-Ausgabe lohnen sehr. Das herrlich mit Bläser-Unterstützung groovende "Everybody's Lookin'" verbindet mit gluckerndem E-Piano und pfeifender Steel, Soul- und Countryelemente auf allerfeinste Art und Weise. Toller Track! Das schöne "Kiss A Girl" lässt mit Piano-, heulender Steel und Streicherklängen die Emotionen hochkochen. Das finale "Country And Western" ist eine sympathische Hommage ans Genre mit seinen Steelgitarren sowie seinen singenden Waylons und Willies. Ein starkes Ende! Auch wenn Tim McGraw sich dem einen oder anderen modernen Trend der heutigen Nashville-Zeit auf "Damn Country Music" nicht komplett verschließt, spürt man jeder Zeit, dass der Superstar, "seinem" Country-Genre nach wie vor den Vorzug einräumt. Ein starkes Werk mit 14 exzellenten Tracks in allerbester Tim McGraw-Tradition!

Daniel Daus

www.baerchenrecords.de