
Nach den Winterferien ist vor dem Sommerurlaub – diese in Anlehnung an sportliche Termine zitierte Maßgabe trifft auch für Reisepläne durchaus zu. Diskussionen über die Art des Urlaubs brauchen dagegen im Südwesten der USA nicht geführt werden. Hier können Reisende so ziemlich alles erwarten, Meer und Berge, Kultur und Vergnügen, Cowboys und Indianer, Städte und Landschaften, Vergangenheit und Zukunft – mehr geht einfach nicht. Um in diese Fülle ein bisschen System hinein zu bringen, gliedert der DuMont Reiseführer den Südwesten in sieben regional geordnete Kapitel, beginnend mit San Francisco und Südkalifornien, wo es ja laut Sänger Albert Hammond nie regnen soll – stimmt nicht so ganz. Allein die Schlagwörter dieses einen Kapitels reichen bereits für mehrere Urlaubswochen. San Francisco und Death Valley zu besuchen gehört zum Pflichtprogramm, dem kalifornischen Küstenhighway 1 mit seinen unzähligen Zwischenstopps zu folgen ebenso, das riesige Gebiet in und um Los Angeles mitsamt den zahlreichen Orten wie Hollywood oder Anaheim auf sich wirken zu lassen ist ohnehin ein Muß, und ein längerer Abstecher nach San Diego, vielleicht sogar in Verbindung mit einem Tagestrip ins mexikanische Tijuana, bietet sich geradezu an. Ohne Atemholen folgt im Kapitel 2 dann Nevada, wobei mit Las Vegas die Hauptattraktion dieses Staates vorgestellt wird. Doch Nevada bietet wesentlich mehr, denn es gibt ja auch noch die ehemaligen Goldgräberstädte. Eine davon nennt sich Virginia City, und von hier bis zum Lake Tahoe erstreckte sich laut der brennenden Landkarte aus der TV-Eingangssequenz von „Bonanza“ die Ponderosa-Ranch der Cartwrights. Allerdings befindet sich der am Lake Tahoe gelegene Nachbau der Ponderosa in Privatbesitz, und ist derzeit leider nicht zugänglich. Es geht über die Kapitel 3, 4 und 5 dann weiter in die riesigen Gebiete von Utah und Arizona. Zentren der Hopi und Navajos, dazu Riesenstädte wie Salt Lake City oder Phoenix, stellen ohnehin Touristenmagnete dar, die unglaublich beeindruckenden roten Felsformationen in den Naturparks ebenso. Für Western-Fans bietet sich der Besuch Sedonas an, vor deren imposanter Gesteinskulisse unzählige Streifen entstanden, wie „Virginia City“, „Johnny Guitar“ oder Elvis Presleys „Harte Fäuste, heiße Lieder (Stay Away Joe)“. Luis Trenker filmte hier auch Szenen für den „Kaiser von Kalifornien“. Und 65 Meilen von Tucson entfernt liegt auch noch Tombstone – ja, genau, wo die legendäre Schießerei am OK Corral stattfand, die hier zweimal täglich nachgestellt wird. Etwas ruhiger geht es in den letzten beiden Kapiteln zu, die sowohl Neu Mexiko als auch Colorado beschreiben. Namen wie Santa Fe, Mescalero, Rio Grande, oder auch Roswell, wecken bereits Erinnerungen an Fernsehserien, und lohnen einen Besuch. Geradezu alpin wird es in Colorado, wo die Rocky Mountains stets zum Greifen nah liegen, und sich nicht nur wegen der Skigebiete längere Abstecher anbieten. Mit Denver und Colorado Springs lassen sich dort auch Städte besichtigen, die über historische Bedeutung verfügen.
Alle Orte, die auch nur halbwegs von Interesse scheinen, werden hier für touristische Zwecke angeführt. Hinzu gesellen sich die Tipps zum Essen & Trinken, sowie Übernachten. Anziehungspunkte wie Denkmäler oder Museen, Naturschönheiten oder Bauwerke, werden stets herausgehoben. Es gibt unzählige farbige Abbildungen, und dazu Dutzende kleine Gebietskarten, welche die Orientierung vor Ort ungemein erleichtern. Was natürlich ebenfalls nicht fehlt, sind die nützlichen Hinweise zu Reisen in den USA, und diese umfassen quasi alles, also von A wie Alkohol und Autofahren, bis Z wie Zimmerreservierung und Zoll. Mit der beiliegenden Straßenkarte lassen sich problemlos die ersten denkbaren Fahrtstrecken festlegen.