
Buch: Hit Country Records 1954-1982
Die Geschichte der Country Music lässt sich anhand entsprechende Charts sehr gut studieren. Hier entdeckt man als erstes die bislang zuvor unbekannten Talente, oder man kann den Werdegang – und häufig genug auch den sich abzeichnenden Abstieg – erfolgreich agierender Stars verfolgen. Wer hierfür Joel Whitburns „Hot Country Songs 1944-2012“ zu Rate zieht, dürfte hinsichtlich des Fachmagazins „Billboard“ bestens bedient sein. Wer als Ergänzung dazu noch das Glück hatte, den 1984 bei Scarecrow Press erstmalig erhältlichen Band „The Cash Box Country Singles Charts 1958-1982“ zu ergattern, darf sich auch bezüglich der Hitparade jenes längst eingestellten Magazins glücklich schätzen. Doch noch eine weitere Fachzeitschrift kämpfte damals um Marktanteile, ebenfalls inzwischen eingestellt, deren Titel sich 1964 von „Music Vendor“ zu „Record World“ änderte. Diese sammelte gleichfalls entsprechende Daten ein, und veröffentlichte diese Auswertungen als wöchentliche Hitparaden. Es gab allerdings Unterschiede zwischen den drei Konkurrenten: zum einen hinsichtlich der anteilmäßigen Gewichtung der Schallplattenverkäufe, des Airplays und der Aufrufe in den Musikautomaten, und zum anderen in der Anzahl der veröffentlichten Positionen. Hier hatte „Music Vendor“ in den fünfziger Jahren eindeutig die Nase vorn. Mit bis zu sechzig wöchentlichen Positionen ließ man die beiden Mitbewerber weit hinter sich. Deren Charts wiesen damals zehn, fünfzehn, und später dreißig Titel auf, manchmal auch auf mehrere Sparten wie Radio oder Verkäufe aufgeteilt. Für Diskografen eröffnet sich hier nun ein riesiges Feld für Recherchen. In seinem Vorwort verweist Joel Whitburn auf die rund 1700 Titel und rund 200 Künstler, die einzig in den Charts von „Music Vendor“, bzw. „Record World“ gelistet wurden, und folglich bei beiden Konkurrenzblättern leer ausgingen. Die Systematik der Auswertungen folgt hier im Buch dem gewohnten Schema, also alphabetische Ordnung der Interpreten, darin jeweils chronologische Auflistung der in den Charts auftauchenden Singles, mit Datum, höchster Plazierung, Verweildauer, Songtitel, Rückseite, sowie Label und Nummer. Kurze biografische Infos über die besagten 200 „neuen“ Einträge ergänzen diese Darstellung. Die Abbildungen einiger älterer Charts zu Buchbeginn lockern das Ganze ein wenig auf. Es gibt auch Zusammenfassungen über den behandelten Zeitraum, wie die Aufstellung „The #1 Hits“ oder „The Top 150 Artists“ oder „The Top 100 Hits“.
www.recordresearch.com
Ulrich K. Baues

Titel:
Hit Country Records 1954-1982
Autor:
Joel Whitburn
Verlag:
Record Research, Menomonee Falls, Wisconsin
ISBN:
978-0-89820-215-1
Umfang:
256 Seiten (Hardcover)
Preis:
US-$ 69,95

