Buch: Cash Box Looking Ahead 1959-1993

Alle drei großen US-amerikanischen Fachmagazine für Musik, also Billboard, Cash Box und Music Vendor (später Record World) konkurrierten seit Ende der fünfziger Jahre mit Hitparaden wie den „Hot 100“ oder „Top 100“ um die Gunst der Käufer und Abonnenten, bei denen es sich überwiegend um Journalisten, Radiomoderatoren, oder Einkäufer von Schallplattenläden handelte. Aber natürlich endete die Vinylwelt der Singles nicht exakt bei der Zahl 100. Es gab weitere Plazierungen unterhalb, die in separaten Listen erfasst wurden. Bei Cash Box nannte sich diese Auswahl „Looking Ahead“, womit man häufig nicht ganz so falsch lag. Von 1959 an, und mit Unterbrechungen bis 1993, nannte das Magazin anfangs zwanzig, später dreißig, und während der sechziger Jahre sogar fünfzig Positionen an Singles, die bis dahin noch nicht unter den ersten einhundert Plätzen zu finden waren. Manche schafften es nur in diese „Looking Ahead“-Chart, andere fanden sich später in anderen Hitparaden wieder. Joel Whitburn wertete diese Unmenge an Einträgen akribisch aus, und nennt nur diejenigen Einträge, die nicht weiter bis in die „Top 100“ aufstiegen. Er kennzeichnete entsprechend auch die Titel, welche es nicht in das Verlagsflaggschiff „Top Pop Singles“ von Billboard schafften, ebenso auch Interpreten, die nie dort zu finden waren. Mehr als 3500 Einträge werden deshalb ausschließlich hier in diesem Buch erwähnt, und nirgends sonst. Hier stoßen sowohl Fans als auch Diskografen in eine für beide Seiten gleichermaßen unbekannte Welt vor. Viele Lücken in Diskografien lassen sich jetzt schließen, und manches Rätsel um Veröffentlichungen dürfte hier eine Lösung finden. Einige kleine Anmerkungen hier schon als Vorgeschmack: 1972 gelangten Björn & Benny mit „People Need Love“ auf Platz 114, und hierbei handelt es sich um die beiden ABBA-Mitglieder; von einem Grand Prix-Sieg mit „Waterloo“ waren sie damals noch fast zwei Jahre entfernt. Auch Telly Savalas („Kojak“) demonstrierte seine Fähigkeiten als Sänger, und was er dann 1975 in Großbritannien z. B. mit „If“ sehr erfolgreich bewies, konnte er noch 1974 in den USA mit „Rubber Bands and Bits of String“ lediglich auf Platz 113 unterbringen. Bei den Country-Titeln gibt es ebenfalls viele, deren Weg hier endete, wie sieben Singles von Conway Twitty, sechs Singles von Marty Robbins, fünf Singles von Wanda Jackson, je zwei von George Strait und Alabama, um wirklich nur einige Beispiele zu nennen. Die Gliederung entspricht derjenigen der anderen Bücher, es gibt also in alphabetischer Reihenfolge für jeden Künstler die Angaben über Eintrittsdatum, höchste Plazierung, Verweildauer, Titel & Rückseite, sowie Label und Katalognummer der betreffenden Single.

Ulrich K. Baues