Bonnie Tyler auf Tournee

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Sie schreibt seit inzwischen mehr als vierzig Jahren an ihrer Erfolgsgeschichte, und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Die Waliserin Bonnie Tyler verfügt nämlich über ein unverwechselbares und vor allem unüberhörbares Markenzeichen: ihre rauhe Stimme. Damit und mit ihren tollen Songs sorgt sie stets für Gänsehaut. Kaum verwunderlich, dass die riesige Anzahl ihrer Fans sich inzwischen aus mehreren Generationen zusammensetzt.
Kurzer Rückblick, zum Jahreswechsel 1976/77 landete Bonnie nach mehreren erfolglosen Versuchen ihren ersten Hit. „Lost in France“ stürmte unter die ersten Zehn der britischen Hitparade, und gelangte anschließend u. a. auch in Deutschland und Österreich, sowie in Südafrika und Australien, jeweils mindestens unter die Top Twenty. Doch ein direkter Anschlusserfolg gelang ihr anfangs nicht, bis dann Ende 1977 ihre Aufnahme von „It’s a Heartache“ veröffentlicht wurde. Mit dieser Scheibe übertraf Bonnie selbst kühnste Erwartungen. „Heartache“ entwickelte sich zum Welthit, stand somit in vielen Ländern ganz vorne in den Verkaufshitparaden, und lief in der ersten Hälfte des Jahres 1978 gefühlt ununterbrochen im Radio.
Und nun kommt die wirklich interessante Seite hinsichtlich der Country Music ins Spiel. In der Ausgabe vom 18. März 1978 plazierte Bonnies Plattenfirma RCA Victor eine ganzseitige, farbige Anzeige im US-Fachmagazin Billboard, und wies mit einem verhältnismäßig offenherzigen Foto von ihr auf die Singleveröffentlichung hin. Der Erfolg war durchschlagend, denn nur eine Woche später enterte die so aufwendig beworbene Single alle drei bedeutenden nationalen Popmusik-Charts. In Record World avancierte der Titel sogar zum „Song of the Week“, allerdings musste sich Bonnie diese Ehre mit zwei weiteren Interpreten von „Heartache“ teilen, nämlich mit Juice Newton und Ronnie Prophet. Bonnies Single erwies sich wie man nun weiß als die erfolgreichste Einspielung. Und nur wenige Wochen nach der Veröffentlichung in den USA tauchte „Heartache“ im April 1978 auch in den dortigen Country Charts auf, und gelangte bis unter die Top Ten. Da gab es also plötzlich einen Star aus Europa, der dort in Nashville musikalisch – und auch optisch – für frischen Wind sorgte. Mit Blick auf den großen Erfolg der Single benannte die Schallplattenfirma denn auch ihre in Europa seinerzeit bereits erhältliche Vinyl-LP „Natural Force“ speziell für den amerikanischen Markt in „It’s a Heartache“ um. Ausgeschmückt wurde die Scheibe mit dem durch die bereits erwähnte Anzeige bekannten Foto auf dem Cover. Der geschickte Schachzug gelang, und die Verkaufszahlen der LP bescherten der Sängerin in den USA eine Goldene Schallplatte. Leider setzte sich diese Serie nicht fort. In den USA wurde Bonnie fast grundsätzlich als Pop-Interpretin vermarktet, konnte aber an den Erfolg nur marginal anschließen. Damit war sie drüben in diesem hart umkämpften Markt schnell aus dem Rennen. Auch ein Überraschungshit in Frankreich mit „My Guns Are Loaded“ nützte da nichts. Lediglich die Country-Fans verhalfen ihr 1979 – ebenfalls bei der Single „My Guns Are Loaded“ – zu einem weiteren kleinen Erfolg. Doch die folgende LP „Diamond Cut“ verkaufte sich trotz guter Kritiken nur eher mäßig, womit Bonnies Träume letztendlich auch hinsichtlich Nashvilles endeten. Die Nominierung seitens der Academy of Country Music als „Best New Artist“ für 1979 brachte für ihre Karriere dann keinerlei Resonanz mehr.
Damit schloss Bonnie die siebziger Jahre ab. In den Achtzigern ging es für die Waliserin jedoch in Sachen Popmusik wieder erfolgreich weiter. Mit Welthits wie „Total Eclipse of the Heart“ beherrschte sie 1983 die Hitparden, und im Jahre darauf schob sie im Duett mit Shakin‘ Stevens den „Rockin‘ Good Way“ nach. Die neunziger Jahre begannen mit „Bitterblue“ und „Fools Lullabye“. Im Jahre 2013 vertrat Bonnie mit „Believe in Me“ das Vereinigte Königreich beim Eurovision Song Contest, leider nur wenig erfolgreich. Die gleichzeitig erschienene CD „Rocks and Honey“ enthielt übrigens mit „“What You Need From Me“ ein Duett mit Vince Gill, und noch einige weitere aus Nashville stammende Songs (s. Country-Mag vom 29. April 2013).
Wer diese musikalisch hochinteressante Interpretin einmal „live“ erleben möchte, hat hierzu in Kürze Gelegenheit. Bonnie Tyler tourt im März und April durch Deutschland und Österreich. Ihre Auftritte sind am:

 

11. März 2018 im Rosengarten, Mannheim,
12. März 2018 in der Lanxess Arena, Köln,
14. März 2018 in der Stadthalle, Kassel,
15. März 2018 im Kulturpalast, Dresden,
18. März 2018 im Colosseum Theater, Essen,
19. März 2018 in der Mitsubishi Electric Halle, Düsseldorf,
21. März 2018 im Friedrichstadtpalast, Berlin,
22. März 2018 in der Stadthalle, Braunschweig,
24. März 2018 in der Stadthalle, Bielefeld,
25. März 2018 im Theater am Aegi, Hannover,
27. März 2018 in der Jahrhunderthalle, Frankfurt,
28. März 2018 im Konzerthaus, Freiburg,
30. März 2018 in der Rittal Arena, Wetzlar,
31. März 2018 in der Rheingoldhalle, Mainz,
02. April 2018 im Deutschen Theater, München,
03. April 2018 in der Liederhalle, Stuttgart,
05. April 2018 in der Musik- und Kongresshalle, Lübeck,
06. April 2018 im Mehr! Theater, Hamburg,
08. April 2018 im Festspielhaus, Bregenz,
09. April 2018 in der bigBox, Kempten,
11. April 2018 im Steintor-Variete, Halle, und
12. April 2018 in der Stadthalle, Chemnitz

US-Diskografie 70er Jahre (RCA Victor)

Vinyl-Singles (7” & 12”):

PB-11249 7”, 45 rpm,

It’s a Heartache / It’s About Time März 1978,

PB-11349 7”, 45 rpm,

If I Sing You a Love Song / Heaven August 1978,

PB-11468 7”, 45 rpm,

My Guns Are Loaded / Baby I Just Love You Januar 1979,

PD-11524 12”, 33 rpm,

Too Good to Last / Louisiana Rain April 1979,

PB-11545 7”, 45 rpm,

Too Good to Last / What a Way to Treat My Heart April 1979,

PB-11630 7”, 45 rpm,

Married Men / If You Ever Need Me Again Juni 1979,

PD-11631 12”, 33 rpm,

Married Men / If You Ever Need Me Again Juni 1979,

PB-11763 7”, 45 rpm,

I Believe in Your Sweet Love / Come On, Give Me Loving Oktober 1979.

 

Vinyl-LPs/8-Tracks/Cassette:

AFL1/AFS1/AFK1-2821 It’s a Heartache Mai 1978,

AFL1/AFS1/AFK1-3072 Diamond Cut Februar 1979.

Ulrich K. Baues