Bluray-Box: Flipper, Staffeln 1-3

Zur Entstehung dieser beliebten TV-Serie gibt es eine ausgiebige Vorgeschichte. Somit folgen hier nun erstmal einige erläuternde Hintergründe. Seitens des Produzenten suchte man ein passendes Gegenstück zum Fernsehhund „Lassie“, da Kinder ja mit großer Begeisterung auf Tiere reagieren. Ein intelligenter Delfin passte in dieses Bild. Es entstand daher ein Spielfilm, ebenfalls kurz mit „Flipper“ betitelt, der 1963 in den US-Kinos lief. Chuck Connors, u. a. wohlbekannt aus der TV-Serie „Westlich von Santa Fe“, stellte hier den Fischer Porter Ricks dar, der mit Gattin Martha und Sohn Sandy (Luke Halpin) in den Florida Keys lebt und arbeitet. Der kluge Delfin kommt hinzu. Ein ansprechender Platz 40 bei den jährlichen Auswertungen des Fachmagazins „Variety“ genügte vollauf, um den Weg zu einer Fortsetzung freizugeben. Im Nachfolger „Neues Abenteuer mit Flipper“ von 1964 ersetzte man allerdings Connors durch Brian Kelly, der nun als Witwer eine Ausbildung zum Park Ranger einschlägt. Die Rolle des Sandy verblieb bei Halpin. Dieser Film startete kurz vor der nun bereits fest geplanten TV-Serie, mit ähnlichem Erfolg wie der Vorgänger. Fürs Fernsehen gab es dann noch eine weitere wichtige Änderung, denn mit Bud (Tommy Norden) kam Porters zweiter Sohn ins Spiel. Im September 1964 ging die Sendeanstalt NBC mit „Flipper“ in den USA an den Start. Der Erfolg überraschte selbst die Optimisten. Für die nächsten drei Jahre gehörte der Samstagabend von 7:30 bis 8 Uhr jeweils zwischen September und April den Kindern. Die Auswertung der vom Institut Nielsen in den USA für den Zeitraum 1964/65 ermittelten Zuschauerzahlen ergab hierfür bei den „Top Rated Programs“ immerhin einen 25. Platz. Beachtet werden sollte hierbei auch die direkte Konkurrenz, denn bei CBS lief mit der zeitgleich ausgestrahlten Unterhaltungssendung „Jackie Gleason Show“ eine zuschauerstarke und lange etablierte Show. ABC vermochte zuerst mit „Outer Limits“, dann mit „Shindig“, und zuletzt mit der Westernserie „Shane“ kaum mitzuhalten. Die Staffeln für 1965/66 und 1966/67 schloss „Flipper“ dann mit niedrigeren Quoten ab, womit die Serie endete. Das ZDF zeigte in den Jahren 1966-1969 immerhin 75 synchronisierte Folgen. Um die verbliebenen dreizehn Episoden kümmerte sich 1994 der Kabelkanal.
Der kluge Delfin erlebte mit Park Ranger Porter und den beiden Jungs in jeder Episode mehr oder weniger spannende Abenteuer. Ab und zu gab es auch Auftritte mit Pelikan Pete, sowie anderen Tieren. Die wunderbare Szenerie in den stets sonnigen Keys oder auch Everglades von Florida taten ein Übriges. Und das aus den anderen Serien stets bewährte System, bekannte Darsteller als Gaststars einzubinden, funktionierte hier ebenfalls. So kann man beispielsweise Burt Reynolds in einer Doppelfolge als flüchtigen Kriminellen bewundern, denn nach seinem Ausstieg bei den "Rauchenden Colts" musste er wie andere Kolleginnen und Kollegen eine Zeitlang als Gaststar durch TV Serien tingeln. Marshall Thompson und Cheryl Miller erhielten hier ebenfalls Auftritte ermöglicht, und starteten danach im Spielfilm „Clarence, der schielende Löwe“, sowie der anschließenden TV-Serie „Daktari“ ihre weiteren Karrieren. Unter den anderen bekannten Mitwirkenden sieht man Martin Sheen, David Soul, Gloria DeHaven, Karen Steele, oder Bo Svenson.
Offensichtlich gab es in den USA weder damals noch heute eine Veröffentlichung zur Titelmelodie. Sie erklingt zwar in über achtzig Folgen, doch eine Single oder gar LP ist hierzu nicht zu ermitteln. Auch bei der zu Beginn der 2. Staffel fünf Mal verwendeten Version von Frankie Randall herrscht diesbezüglich Fehlanzeige; Randall verfügte zwar als Sänger und Pianist von Frank Sinatra über eine interessante Diskografie, jedoch findet sich „Flipper“ nicht darunter. Einzig in Deutschland erschien zu Jahresbeginn 1968 eine Single zur TV-Serie: Hans Delfin & seine Kinder, „Flipper“ (Columbia C 23 692). Hinter „Hans Delfin“ steckte übrigens Hans Blum, der später als „Henry Valentino“ ein Schlagerstar wurde.
Das Bild der Blurays verfügt über das damals TV-typische 4:3-Format, zeigt also auf 16:9-Bildschirmen links und rechts schwarze Balken. Beim Sprachangebot lässt sich zwischen Deutsch und Englisch in DTS-HD MA 2.0 Mono wählen. Es gibt einzig Untertitel in Englisch für Hörgeschädigte. Ein fast sechzig Seiten starkes, farbig illustriertes Booklet liegt bei, mit Beschreibungen zu Entstehung und Ausstrahlung der Serie, den Vorstellungen der wichtigsten Charaktere und ihrer Darsteller, sowie dem Episodenführer. Das üppige Bonusangebot enthält mehrere Trailer, eine Fernsehreportage mit den Darstellern, sowie Fotogalerien.