Bluray: Könige der Sonne

Gegen Ende der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts überrollte eine Welle aus Streifen mit biblischen oder sonstigen historischen Motiven die Kinos. Kolossal- oder Monumentalfilme nannte sich diese Gattung, wobei man manche davon später auch abschätzig als „Sandalenfilme“ oder „Historienschinken“ titulierte. Es gab unzählige Produktionen dieser Art, und „Ben Hur“, „Sodom und Gomorrha“, oder „Cleopatra“ lauteten die Titel besonders bedeutender Vertreter des Genres. Bei den „Königen der Sonne“ handelt es sich um eines der weniger erfolgreichen Werke jener Zeit, trotz bekannter Darsteller und trotz einer geschichtlich völlig ungewöhnlichen Konstellation. Ungefähr um das Jahr 1000 müssen die Maya von Chichén Itzà unter ihrem neuen König Balam (Chakiris) den feindlichen Kriegern unter Hunac Ceel (Gordon) weichen. Die Maya verfügen nur über Holzschwerter, wogegen die Feinde Waffen aus Metall benutzen. Sie erreichen Yucatàns Küste, und vereinigen sich mit den dortigen Bewohnern, um gemeinsam mit ihnen und ihren Booten über den Golf von Mexiko zu fliehen. Balam verspricht deren König, seine Tochter Ixchel (Field) zu ehelichen. Gemeinsam erreichen sie ein Gebiet an der Golfküste, und lassen sich dort häuslich nieder, einschließlich Errichtung einer neuen Pyramide. Es gibt in dieser Gegend jedoch einen Indianerstamm, dem diese Besiedlung nicht verborgen bleibt. Häuptling Schwarzer Adler (Brynner) will einen der Ankömmlinge fangen, und ihn zwecks Befragung vor den Kriegsrat bringen. Dummerweise läuft es für ihn völlig anders als gedacht, da Balam den Häuptling überwältigen kann. Er soll nun als Menschenopfer dienen. Allerdings kommen Ixchel und der Schwarze Adler sich näher, als sie seine Verwundungen pflegt. Trotz dieser Rivalität um Ixchel entscheidet Balam beim Opferritual, den Schwarzen Adler freizulassen, um Frieden zwischen den Maya und den Indianern zu erhalten. Der Opferstein wird daraufhin von der Pyramide gestürzt. Ixchel soll den Schwarzen Adler heiraten, entscheidet dann Balam. Kaum ist diese neue Eintracht perfekt, erreicht Hunac Ceel mit seinen Kriegern den Ort, und startet sofort einen verheerenden Angriff. Trotz Kriegslisten und heftiger Gegenwehr sieht es für die Maya übel aus. Doch dann eilen ihnen die Indianer zu Hilfe, womit Hunac Ceels Niederlage besiegelt wird. Der Schwarze Adler wird dabei allerdings tödlich verletzt, und ringt daher noch auf dem Sterbebett Balam das Versprechen ab, Ixchel zu heiraten.
Bei einigen der Filmaufnahmen diente tatsächlich das mexikanische Gebiet um Chichén Itzà als Schauplatz. Da Pferde erst mit den Spaniern den amerikanischen Kontinent erreichten, laufen die Indianer historisch gesehen völlig korrekt zu Fuß. Etwas schleierhaft wirkt aber im Nachhinein das Fehlen sämtlicher sprachlicher Probleme zwischen Maya und Indianern.
Das Bildformat 2,35:1 verursacht auf den 16:9-Fernsehern keinerlei schwarze Balken. Geboten werden Deutsch und Englisch in PCM 2.0, sowie einzig Englisch zur Untertitelung. Die Extras beinhalten zwei deutsche Kinotrailer, den deutschen Vorspann, den Original-Kinotrailer, sowie eine Bildergalerie mit Filmplakaten, teils deutschen Aushangfotos, und vielen Szenenbildern in s/w.
Ulrich K. Baues