Bluray: Die Wildgänse kommen

Als gegen Ende der siebziger Jahre das Interesse an Westernproduktionen etwas abflaute, galt es, andere Genres als Gewinnbringer zu entwickeln. Bei Science Fiction beispielsweise zog u. a. der „Krieg der Sterne“ die Massen ins Kino, Actionkomödien wie „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ lockten ebenfalls große Zuschauerzahlen an, Musicals wie „Grease“ brachen alle Rekorde, und irgendwo zwischen Kriegsfilmen und Abenteuerstreifen spielten auch frühere Westernstars weiterhin erfolgreich mit. Bei den „Wildgänsen“ überwachte mit Andrew V. McLaglen ein renommierter Regisseur die Dreharbeiten, zu dessen Werken solche geradezu legendären Western wie „McLintock“, „Bandolero“, oder „Chisum“ gehören. Unter den Darstellern fand man mit Richard Harris den „Mann, den sie Pferd nannten“, Hardy Krüger erwarb sich als „Potato Fritz“ Bekanntheit, Stewart Granger gab nicht nur den „Old Surehand“, sondern besaß auch eine Zeitlang die „Shiloh Ranch“, und Roger Moore unterstützte als Cousin Beauregard seine Verwandten in „Maverick“. Sie besetzten auch hier die Hauptrollen, angeführt von Faulkner (Burton). Als Söldner erhalten sie den Auftrag, den bei einer Revolte gestürzten afrikanischen Präsidenten Limbani (Ntshona) zu befreien. Hintergrund sind Kupferminen, die ihrem Auftraggeber Bankier Matheson (Granger) seit diesem Machtwechsel fehlen, da die neuen Herren des Landes nicht so kooperativ sind. Das mit vielen Mühen und Vorbereitungen geplante Unternehmen mit insgesamt fünfzig Beteiligten gelingt sogar, und Limbani wird befreit. Allerdings bleiben viele Söldner auf der Strecke. Der Auftrag zur Befreiung wird sogar zurückgerufen, da Matheson eine Einigung mit den neuen Machthabern erzielt. Somit landet das zu ihrer Abholung bereits ankommende Flugzeug nicht, sondern lässt die Truppe im feindlichen Umfeld zurück. Die Söldner kämpfen sich unter hohen Verlusten zu einer verlassenen Landebahn samt noch flugbereiter Maschine durch, und entkommen mit dem sterbenden Limbani nach Salisbury. Faulkner schlägt sich danach zu Bankier Matheson durch, stellt ihn zur Rede, nimmt ihm das als Erfolgsprämie zugesagte Geld ab, und erschießt ihn.

Der Streifen entwickelte sich 1978 in Europa zu einem Überraschungserfolg, und gehörte in Westdeutschland zu den zehn meistgesehenen Filmen. Die prominente Darstellerriege trug sicherlich dazu bei, die spannende Handlung ebenso, und außerdem handelte es sich bei Roger Moore um den damals aktuellen James-Bond-Darsteller. Der Original Motion Picture Soundtrack zu “The Wild Geese” erschien auf LP (A&M SP-4730), und den Vorspanntitel „Flight Of The Wild Geese“ sang Joan Armatrading.

Das Bild verfügt über das Format 1,85:1, und füllt somit gängige 16:9-Monitore komplett aus. Zwischen Deutsch und Englisch in DTS-HD MA 2.0 lässt sich wählen, und die gleichen Sprachen stehen auch für Untertitel zur Verfügung. Als Bonusmaterialien lassen sich anwählen: Audiokommentare von Roger Moore, John Glen und Euan Lloyd, „Der Flug der Wildgänse“ (engl. mit dt. Voice Over), Privatkrieg der Hollywood-Stars (engl. mit dt. Untertiteln), The Last of the Gentleman Producers (engl. mit dt. Untertiteln), den Originaltrailer, sowie eine Bildergalerie mit Aushangfotos.

Ulrich K. Baues